Zen im Alltag, Teil 4.
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Zazen zu üben, dafür gibt es ganz klare Anweisungen. Es bedeutet an und für sich, nur vom Ursprung her, zu der ursprünglichen Ruhe des Geistes zurückzukehren, alles zu der Quelle zurückzuführen, den Geist wieder in seiner gesunden Weise auszurichten. Um Zazen zu üben wird zuerst gesagt, dass wir den Körper richtig ausrichten sollten. Danach uns auf den Atem konzentrieren und von dorther können wir die Ruhe im Geist finden. Der Körper hat eine Form, und es ist im Moment noch leicht, mit diesem Körper umzugehen. Wir alle benutzen unseren Körper im Alltag, und entsprechend unseren Gewohnheiten haben wir die Balance in unserem Körper. Oftmals finden wir auch, wenn wir älter werden, dass zum Beispiel unsere Knie weh tun, dass der Rücken weh tut. Das ist, weil wir entsprechend dieser Gewohnheit gelebt haben und unser eigentliches Gleichgewicht im Körper verloren haben.

Zazen wird normalerweise im Sitzen geübt. Das ist so, weil die Hüfte der zentrale Punkt des Körpers ist. Wir waren ursprünglich Vierbeiner, die sich aufgerichtet haben, und die vorderen Beine sind zu unseren Händen und Armen geworden. Wir haben gelernt, mit den Händen etwas herzustellen, und unser Gehirn hat sich auch entwickelt. Wir laufen mittlerweile auf zwei Beinen, obwohl unser Körper eigentlich für Vierbeiner geschaffen ist. Das bedeutet somit, dass der ganze Stress und der Druck des Körpers auf diese Hüfte und auf die Wirbelsäule kommt. Deswegen haben viele Menschen Probleme mit diesen Teilen des Körpers. Es ist die Schwerkraft, der wir ständig ausgeliefert sind. Wie können wir mit diesem Problem umgehen? Das ist der Grund, weswegen wir uns beim Zazen hinsetzen, um dieser Schwerkraft entgegen zu kommen. Das Zentrum unseres Körpers ist eigentlich die Hüfte, von woher wir ein Gleichgewicht haben könnten, aber es ist sehr schwer in unserer heutigen Zeit, dieses Zentrum zu halten. Wir haben in unserem Körper einen Energiefluss, den man nicht mit den Augen sehen kann. Dieser kann überall dort im Körper stecken bleiben, wo wir nicht im Gleichgewicht sind. Wir sind ständig mit unserem Bewusstsein nach außen gerichtet, und wir nehmen zu viele Informationen auf. Und innerlich sind wir auch ständig in Gedanken involviert, und deswegen ist die Energie sehr viel höher in unserem Körper, als das Zentrum eigentlich sein sollte – so ist es eben in unserem täglichen Leben. Das Zentrum ist eigentlich in der Hüftgegend. Ich glaube, dass auch einige hier das aus eigener Erfahrung wissen, dass dann die Schultern, der Hals verspannt werden und dass man sogar Kopfschmerzen bekommen kann. Aber das ist nur so, weil die Energie nicht im Gleichgewicht ist.